„Bitte geben Sie hier Ihr Passwort ein.“ Das ist für mich eine der unbeliebtesten Aufforderungen bei der Nutzung digitaler Endgeräte.
Denn meist habe ich das Passwort gerade dann nicht parat. Wie ist das bei dir? 🤓🙊
Am ersten Donnerstag im Mai ist Welt-Passwort-Tag. Dieser macht aufmerksam auf die Bedeutung sicherer Passwörter & dem verantwortungsvollen Umgang mit ihnen.
Wie ist das eigentlich bei unserem Glauben? Gibt es ein Passwort, das uns Zugang zum Reich Gottes verschafft?
Die kurze Antwort lautet: nein.
Die etwas ausführlichere Antwort ist:
Ja, natürlich gibt die Bibel Anregungen für das Leben in der Nachfolge Christi. Ich denke da z.B. an das Doppelgebot der Liebe (Mk 12,29-31), die Goldene Regel (Mt 7,12), das Neue Gebot (Joh 13,34), das Vater unser (Lk 11).
Ja, natürlich sind über die Jahrhunderte Praktiken & Rituale gewachsen, die uns Halt & Orientierung im Glaubensalltag geben. Ich denke da z.B. an die Glaubensbekenntnisse, die Feiertage & die Fastenzeiten, die Losungen, Lobpreissongs und die zahlreichen Glaubensgemeinschaften.
Und dennoch: All das kann Teil unseres Lebens werden, ohne Passwort, ohne Nachweis, ohne irgendwelche Leistungen. Die Jahreslosung für 2022 macht das deutlich. In Joh 6,37 spricht Jesus: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“
Darin stecken für mich folgende Zusagen:
Jesus kennt dich, wie er die Frau am Brunnen in Samarien kennt (Joh 4).
Jesus nimmt dich ernst, wie er die kanaanäische Frau ernstnimmt (Mt 15,21-28).
Jesus hat eine Aufgabe für dich, wie er eine für Simon, Andreas, Jakobus & Johannes hat (Mk 1,16-20).
Jesus gibt dich nicht auf, wie er Petrus nicht aufgab (Joh 21,15-17).
Jesus vergibt dir, wie er der Ehebrecherin vergab (Joh 8,2-11).
Jesus segnet dich, wie er die Kinder segnet (Mt 19,13f.)
Aber was ist jetzt mit den guten Taten, fragst du dich vielleicht. 🤔 Diese sind nach wie vor wichtig. Doch ihnen liegt ein WEIL zugrunde, nicht ein UM ZU. WEIL ich zu Christus kommen kann, er mich annimmt, mir vergibt, ich mich von ihm geliebt weiß, kann ich anderen Gutes tun. Ich muss es nicht, UM von Jesus bemerkt ZU werden.
Er empfängt mich mit offenen Armen. Ein Passwort ist dazu nicht nötig.
Andacht: Judith Baumann
Andacht Mai
