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Andacht April

Und zu allen sagte er: „Wenn jemand mein Jünger sein will, dann muss er sich selbst verleugnen, er muss täglich sein Kreuz aufnehmen und mir folgen. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren. Wer aber sein Leben meinetwegen verliert, der wird es retten. Denn was hat ein Mensch davon, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sich selbst verliert oder unheilbaren Schaden nimmt?

Lukas 9,23-25

Es ist schwer, bei sich selbst zu bleiben, wenn Angst im Spiel ist. Angst kann enorme Kräfte im Menschen mobilisieren, geistig und körperlich. Das kann gut sein, wenn wir vor einem Gewalttäter weglaufen. Das kann uns aber auch auf die Füße fallen.

Im Supermarkt um die Ecke sind Klopapier, Kartoffeln und Nudeln, sowie fast alles Obst und Gemüse komplett ausverkauft. Wir sanieren unser Bad – eine sehr staubige Angelegenheit, wenn man bis aufs Mauerwerk alles rausreißt. Aber die notwendigen Staubschutzmasken nachkaufen können wir nicht. Auch die Desinfektionsmittel werden knapp, weil die Leute alles aufkaufen.

Kettenbriefe mit schlimmsten Voraussagen und Falschmeldungen verbreiten sich in sozialen Medien. Ein Spruch trifft es auf den Punkt: Es gibt nur eine Sache im Universum, die sich schneller verbreitet als Licht und das sind schlechte Nachrichten.

Verlieren wir uns gerade selbst? Was haben die Leute von all den Vorräten und was ist mit denen, die die Sachen eigentlich wirklich bräuchten?

Schauen wir auf unsere Verse: Sich selbst verleugnen und zwei Sätze später sich selbst nicht verlieren – das steht doch scheinbar im Widerspruch. Nein, denn es meint: das Vertrauen über die Furcht gewinnen lassen, die Zuversicht über die Angst. Sich der Hysterie mit Kraft, Liebe und Besonnenheit entgegenstellen, denn diesen Geist hat uns Gott gegeben, keinen Geist der Furcht.

Es lässt mich hoffen, dass so viele ihr Bestes geben. Älteren Menschen wird angeboten, die Einkäufe für sie zu erledigen, denn sie gehören zur Hochrisikogruppe. Musik ertönt aus offenen Fenstern. Vertragspartner teilen sich die Ausfälle. Und so viele halten den Laden am Laufen – Versorger, alle im Gesundheitswesen, alle Entscheidungsträger in Ämtern und alle Bediensteten im Rettungswesen und der Polizei. Dafür können wir sehr dankbar sein und auf sie dürfen wir auch vertrauen.

Besonders in Krisenzeiten zeigt sich, was in uns steckt. Lasst uns die Angst überwinden und Jesus zur Motivation all dessen machen, was wir tun und ihm nachfolgen. Gutes tun ist unser innerstes Wesen. „Denn was hat ein Mensch davon, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sich selbst verliert?“

Andacht Richard Poitz